DIE WICHTIGSTEN INFORMATIONEN

  • Ein Hochwasser, entstanden durch Starkregen oder ein Flusshochwasser, ist ein natürliches Ereignis. Die Entstehung hängt von der Stärke des Niederschlagsereignisses, den Eigenschaften des betroffenen Gebietes und den Besonderheiten des Gewässers ab.
  • Die Häufigkeit von Hochwasser- und Starkregenereignissen verändert sich in Zukunft durch den Klimawandel.
  • Insbesondere bei kleineren Hochwassern sind die Art der Bodennutzung durch die Landwirtschaft, der Bewuchs und die Flächenversiegelung in Siedlungen sowie vorhandenen Entwässerungsanlagen relevante Faktoren, die Einfluss auf die Ausprägung eines Hochwassers nehmen können.
  • Durch Ausbaumaßnahmen an den Gewässern sind in der Vergangenheit natürliche Überschwemmungsgebiete verkleinert worden oder ganz weggefallen. Flussläufe sind begradigt worden, wodurch die Fließgeschwindigkeit der Flüsse zugenommen hat. Hochwasserwellen laufen deshalb schneller ab – die Gefahr von Hochwasserereignissen steigt.
  • Trifft Hochwasser auf Siedlungen, können Schäden von zum Teil katastrophalem Ausmaß entstehen.
  • Eine Verbesserung des Wasserspeichervermögens des Bodens kann durch eine dezentrale Regenwasserversickerung, die Entsiegelung von Flächen sowie eine standortangepasste Land- und Forstwirtschaft erlangt werden. Insbesondere in kleinen Siedlungsgebieten kann so das Ausmaß von kleinen Hochwasserereignissen gedämpft werden.
  • Informationen zur Eigen- und Bauvorsorge und die Kommunikation von Hochwasserrisiken stärkt die Eigenvorsorge und den Schutz der Bevölkerung.
  • Zu einem umfassenden Hochwasserrisikomanagement zählt auch der technische Hochwasserschutz (z.B. Deichbau). Ausgeprägte Hochwasser können die Leistungsfähigkeit technischer Bauwerke überschreiten. Eine absolute Sicherheit kann also auch durch technische Maßnahmen nicht gewährleistet werden.
  • Die Voraussetzung für ein erfolgreiches Hochwasserrisikomanagement ist eine Kooperation und Informationsaustausch zwischen den zuständigen Behörden und den Bürgerinnen und Bürgern.

Quelle:

UBA (2011): Hochwasser verstehen, erkennen, handeln! https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/uba_hochwasser_barrierefrei_new.pdf

WAS IST HOCHWASSER?

Hochwasser beschreibt ein zeitlich begrenztes Ansteigen eines Gewässers, bei dem ein bestimmter Schwellenwert überschritten wird. Durch den erhöhten Wasserstand kann es zu Ausuferungen und Überschwemmungen in den angrenzenden Gebieten kommen. Das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) definiert Hochwasser folgendermaßen:  “Hochwasser ist eine zeitlich beschränkte Überschwemmung von normalerweise nicht mit Wasser bedecktem Land, insbesondere durch oberirdische Gewässer oder durch in Küstengebiete eindringendes Meerwasser.“ (WHG §72).

Hochwasser sind natürliche Ereignisse. Sie sind typisch für das Abflussverhalten von Flüssen und treten in regelmäßigen Abständen auf. Durch das Hochwasser entstehen vielfältige Lebensräume, an die verschiedenste Tier- und Pflanzenarten angepasst sind. Als Naturkatastrophe gelten sie erst, wenn negative Einflüsse auf den Menschen entstehen. Mit der Gestaltung unserer Umwelt beeinflussen wir maßgeblich die Entstehung, den Verlauf und die Auswirkungen von Hochwasserereignissen.

Quelle:

UBA (2011): Hochwasser verstehen, erkennen, handeln!
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/uba_hochwasser_barrierefrei_new.pdf
Wasserhaushaltsgesetz § 72, Kapitel 3, Abschnitt 6
Bayrisches Landesamt für Umwelt

Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
https://www.nlwkn.niedersachsen.de/startseite/hochwasser_kustenschutz/hochwasserschutz/hintergrundinformationen/wie_entsteht_hochwasser/fachliche-grundlagen-wie-entsteht-hochwasser-119741.html

Wie entsteht Hochwasser?

Wie Hochwasser entstehen und wie sie sich ausbreiten, hängt von einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Faktoren ab. Die Ursache für ein Hochwasser sind langanhaltende Dauerregen, kurzzeitige Starkniederschläge und/oder Schneeschmelzen. Auslöser für Hochwasser im Winter ist meistens ein Temperaturanstieg, der zur Schneeschmelze führt. Fällt dann zusätzlich Regen auf den gefrorenen Boden, so kann das Niederschlagswasser nicht versickern und verschärft die Situation. Im Sommer ist die Ursache für Hochwasser meist die hochwassertypische Vb-Wetterlage. Dabei handelt es sich um außergewöhnliche Tiefdruckgebiete, die über dem nördlichen Mittelmeer entstehen. Diese führen in unseren Breitengraden zu heftigen Niederschlägen.

Trifft der Regen auf die Erdoberfläche, so versickert ein Teil des Niederschlages im Boden, wird dort zwischengespeichert und bildet das Grundwasser. Ein weiterer Anteil verdunstet und gelangt wieder in die Atmosphäre. Der restliche Teil fließt als Oberflächenabfluss in die Gewässer. Welche Menge des Niederschlages versickert, hängt von den Eigenschaften des Bodens ab. Je nach Humusgehalt, Bodenart, Mächtigkeit und Bodendichte kann die Speicherkapazität variieren. Ist der Boden– vergleichbar mit einem voll gesaugten Schwamm – mit Wasser gesättigt, weil es bereits in den vergangenen Tagen geregnet hat oder ist der Boden gefroren, fließt nahezu der gesamte Niederschlag als Oberflächenabfluss in die Bäche, Flüsse und Seen. Dauerregen und oftmals dazukommend Schneeschmelze führen zu einem Anstieg des Wasserstandes. Ein Zulauf aus vielen Nebenflüssen und Bächen kann dies noch verstärken. Besteht kein Raum zur Ausuferung des Gewässers sowie keine Rückhaltemöglichkeiten tritt das Gewässer über seine Ufer und es kommt zu Überschwemmungen

Entstehung von Hochwasser (Quelle: NLWKN)

Obwohl Hochwasser natürliche Ereignisse sind, beeinflusst der Mensch, ob oder welchen Schaden sie anrichten. Hier spielen verschieden Faktoren eine Rolle.

  • Viele natürliche Überschwemmungsgebiete sind durch die Nutzung als Siedlungsraum, für die Landwirtschaft oder den Ausbau von Flüssen für die Schifffahrt verloren gegangen. Somit stehen heute weniger natürliche Retentionsräume – also Flächen, auf die das Wasser fließen und sich temporär ausbreiten kann – für Hochwasser zur Verfügung.
  • Flussläufe sind verkürzt worden. Dadurch haben die Fließgeschwindigkeiten in den Flüssen zugenommen, und Hochwasserwellen laufen dort schneller, steiler und höher ab.
  • Die Flächenversiegelung, die Art der Bodennutzung durch die Landwirtschaft, der Bewuchs und Entwässerungsanlagen (wie Dränagen) sind vor allem in kleinen Einzugsgebieten relevante Faktoren, die Hochwasser verstärken können (Abbildung: Vergleich des Abflussverhaltens bei unversiegelten und bei versiegelten bzw. bebauten Oberflächen).

    Vergleich des Abflussverhaltens bei unversiegelten und bei versiegelten bzw. bebauten Oberflächen (Quelle: BENDEN, 2014)

  • Klimaanalysen zeigen, dass in Deutschland mit häufiger auftretenden und intensiveren Starkregen- und Hochwasserereignissen zu rechnen ist.

Quelle:

Benden J. (2014): Möglichkeiten und Grenzen einer Mitbenutzung von Verkehrsflächen zum Überflutungsschutz bei Starkregenereignissen, Diss., RWTH Aachen. S. 62.
https://publications.rwth-aachen.de/record/459468/files/5248.pdf

Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
https://www.nlwkn.niedersachsen.de/startseite/hochwasser_kustenschutz/hochwasserschutz/hintergrundinformationen/wie_entsteht_hochwasser/fachliche-grundlagen-wie-entsteht-hochwasser-119741.html

UBA (2011): Hochwasser verstehen, erkennen, handeln!
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/uba_hochwasser_barrierefrei_new.pdf

Die Europäische Gemeinschaft hat im Jahr 2007 die Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (EG HWRM-RL) verabschiedet. Diese mittlerweile in nationales Recht (Bundes- und Landesgesetze) übernommenen Vorgaben legen den Umgang mit diesem Risiko fest. So muss u.a. das Hochwasserrisiko für Gewässer mit hohem möglichen Schadenspotenzial regelmäßig neu ermittelt werden, damit sich die Betroffenen über das Risiko informieren können und sich somit dem Risiko bewusst werden. Denn nur wer das Risiko kennt, kann auch versuchen es zu minimieren.

Weitere Informationen zum Hochwasserrisikomanagement in NRW erhalten Sie hier.

Was bedeutet Hochwassergefahr und was Hochwasserrisiko?

Als Hochwasserrisiko bezeichnet man die Kombination aus der Hochwassergefahr (angegeben durch die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Hochwassers in Jahren) und den möglichen Schäden (Schadenspotenzial).

Als Hochwassergefahr wird eine Situation oder ein Vorgang bezeichnet, der zu einer negativen Auswirkung auf die Umwelt führen kann. Für Hochwasser erfolgt die Einteilung der Gefahr mittels der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Hochwasserereignisses. Dabei werden Hochwasser in „häufig auftretende Ereignisse“ (alle 5, 10, 20 Jahre), „mittlere Ereignisse“ (alle 100 Jahre) und „seltene Ereignisse“ (seltener als alle 100 Jahre) unterteilt. Seltene Ereignisse – sogenannte Extremereignisse – sind durch extrem hohe Wasserstände und Durchflussmengen charakterisiert. Das Schadenspotenzial beschreibt Werte (Gebäude, Infrastruktur, etc.), die durch das Hochwasser geschädigt werden können. Das Risiko für ein Hochwasserereignis ergibt sich aus der Kombination der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses (Gefahr) und den möglichen Folgen (Schadenspotenzial).

Hochwassergefahr und Hochwasserrisiko (Quelle: Bayrisches Landesamt für Umwelt)

Folgendes Beispiel soll den Unterschied zwischen einer Gefahr und einem Risiko verdeutlichen: Zwei Menschen überqueren einen Ozean. Der eine Mensch befindet sich auf einem großen Schiff, der andere in einem Ruderboot. Die Gefahr, die vom tiefen Wasser und den hohen Wellen ausgeht, ist für beide gleich groß. Das Risiko, hier die Wahrscheinlichkeit des Kenterns und Ertrinkens, ist jedoch für die Person im Ruderboot wesentlich größer, da das Schadenspotenzial eines Ruderbootes im Vergleich zu einem großen Schiff wesentlich größer ist (Bayrisches Landesamt für Umwelt).

Quelle:

Bayrisches Landesamt für Umwelt:
https://www.lfu.bayern.de/wasser/hw_risiko_umgang/hw_gefahr_risiko/index.htm

 

Die Hochwassergefahren- und -risikokarten sind ein Baustein der EG-HWRM-RL, die erstellt und anschließend im regelmäßigen Turnus überprüft und ggf. aktualisiert werden müssen. Jeweils für häufige, 100-jährige sowie Extremhochwasser werden in einem Kartenpaar sowohl die potenziell unter Wasser stehenden Flächen inkl. Überflutungstiefe (Gefahrenkarte, linker Ausschnitt), als auch farbig die Landnutzung und kritische Objekte in dieser Fläche darstellt (Risikokarte, rechter Ausschnitt). Ziel ist die Information der Bevölkerung, damit sich Anlieger dem Risiko bewusstwerden, sich darüber informieren und anschließend auch selbst erste Maßnahmen ergreifen.

Was ist Starkregen?

Von Starkregen spricht man, wenn bei einem Regenereignis in kurzer Zeit sehr große Niederschlagsmengen fallen. Meistens sind solche Ereignisse räumlich begrenzt und kaum vorhersagbar. Durch den Klimawandel wird sich die Häufigkeit und Stärke von Starkregenereignissen erhöhen.

Gemeinsam eine wasserrobuste Region schaffen! Kommunen und Eigentümer*innen – nur gemeinsam lassen sich Schäden durch Hochwasser und Starkregen minimieren. Neben den bau- und stadtplanerischen Maßnahmen spielt die Eigenvorsorge eine entscheidende Rolle.

Wie entsteht Starkregen?

Starkregen treten vor allem in den Monaten zwischen Mai und September auf, häufig in Begleitung von Gewittern. Dabei erwärmt sich während einer heißen Periode die Luft in Bodennähe, und es kommt zu einer starken Verdunstung. Die feuchte Luft steigt in höher gelegene, kühlere Luftschichten auf und der mitgeführte Wasserdampf kondensiert. Es bilden sich Wolken, die dann kleinräumig abregnen.

Im Gegensatz zum Flusshochwasser kann jeder von Starkregen betroffen sein.

Was macht Starkregen so gefährlich?

Durch Starkregen können plötzlich heftige Überflutungen (sogenannte Sturzfluten) ausgelöst werden. Gerade nach längeren Trockenperioden in den Sommermonaten können die Böden die gesamten Regenmengen nicht aufnehmen. Kanalsysteme können die großen, schnell anfallenden Wassermengen auch nicht aufnehmen. Das Regenwasser fließt daher – zum Teil mit hohen Geschwindigkeiten – oberflächig ab und sammelt sich in tiefer liegenden Bereichen. Diese Senken sind oft nicht mit dem bloßen Auge zu erkennen. Anders als bei einem Flusshochwasser sind hier auch Gebiete fernab von Flüssen oder Bächen gefährdet. Dringt Wasser in ein Gebäude ein, können die Schäden beträchtlich sein. Neben der Beschädigung von Sachgegenständen in den betroffenen Räumen leidet die Gebäudesubstanz durch Nässe, Schimmel und im Wasser enthaltenen Verunreinigungen.

Ist mein Haus gefährdet?

Potenziell ist jeder durch Starkregen gefährdet, denn Starkregenereignisse können überall auftreten. Je nach örtlichen Gegebenheiten können bestimmte Bereiche aber eher von Überflutungen betroffen sein als andere. Gebäude am Hang oder in Senken sind beispielsweise mehr gefährdet, da das Regenwasser hier abfließt oder sich sammelt. Zur Identifikation dieser Gebiete haben viele Kommunen im Kreis Borken sogenannte Starkregengefahrenkarten erstellen lassen. Mithilfe der Starkregengefahrenkarten erkennen Sie, welche Siedlungsbereiche durch Starkregen und Sturzfluten gefährdet sind.

Die Starkregengefahrenkarten stellen in unterschiedlichen Stufen die maximalen Wasserstände bei Starkregen dar.

Wie gefährdet Sie tatsächlich sind, hängt aber nicht nur von der Lage des Gebäudes, sondern auch von Ihrem Gebäude selbst ab. Betrachten Sie die potenziellen Eindringwege von Wasser in Ihr Haus und prüfen Sie an diesen Stellen geeignete Schutzmaßnahmen. Eine Checkliste hilft Ihnen, die Gefährdung genauer einzuschätzen.

Eindringwege

Grundsätzlich kann das Wasser über drei Wege in Ihr Gebäude eindringen:

  • Oberirdisch durch Lichtschächte, bodennahe Fenster und Türen,
  • über Rückfluss aus dem Kanalsystem bei fehlender Rückstausicherung und
  • durch einen steigenden Grundwasserspiegel bei undichten Kellerwänden und Bodenplatten.

Besonders betroffen sind neben Kellerräumen und Tiefgaragen Souterrainwohnungen, Gärten, Terrassen und – in Senken- das Erdgeschoss sowie Gebäude in Hanglage.

Sind Kellerräume nicht gegen Rückstau aus der Kanalisation gesichert, können sie durch austretendes Wasser aus Sanitäranlagen geflutet werden.

Eine hundertprozentige Absicherung gegen die Schäden von Starkregen und Hochwasser gibt es nicht, gezielte Maßnahmen bieten jedoch ein hohes Maß an Schutz.

Wie kann ich mich schützen?

Es gibt eine Vielzahl an Maßnahmen, wie Sie Ihr Gebäude schützen können. Grundsätzlich sollte allen Maßnahmen eine gründliche Gefährdungsanalyse vorausgehen. Eine sachkundige Person kann dazu einen sogenannten Hochwasserpass ausstellen, oder Sie ermitteln Ihre Gefährdung persönlich mittels einer Checkliste.

  • Installieren Sie eine Rückstausicherung. Diese verhindert, dass Abwasser durch Abflüsse (Toilette, Waschbecken usw.) zurück in Räume fließt und diese flutet. Richtig eingebaut, können Sie damit große Schäden vermeiden. Lassen Sie sich von einer Fachfirma beraten. Sie selbst sollten regelmäßig die Funktionsfähigkeit Ihrer Rückstausicherung prüfen.
  • Sichern Sie Ihr Gebäude vor Wasser, das von außen auf verschiedenen Wegen eindringen kann. Sorgen Sie beispielsweise für eine Aufkantung oder Abdichtung von gefährdeten Eingängen, Kellerfenstern, Lichtschächten, Garagenzufahrten und Ähnlichem.
  • Halten Sie Regen- und Abflussrinnen regelmäßig sauber.
  • Minimieren Sie das Schadenspotenzial, indem Sie wertvolle Gegenstände, elektronische Geräte usw. in oberen Stockwerken unterbringen.
  • Prüfen Sie den Versicherungsschutz Ihres Hauses und schließen Sie ggf. eine Elementarversicherung ab. Mit einer Elementarschadenversicherung können Schäden durch Starkregen, Hochwasser und Überflutungen abgesichert werden. Informieren Sie sich bei ihrer Versicherung über diese Möglichkeit. Die Elementarversicherung wird als optionaler Zusatzbaustein zur Hausrat- und Wohngebäudeversicherung oder bereits inklusive angeboten.

Viele weitere Informationen zum Gebäudeschutz und Starkregen finden Sie in den unten aufgeführten Links.

Leitfaden des Kreis Borken: www.kreis-borken.de/starkregenbroschuere

Projekt Stark gegen Starkregen https://starkgegenstarkregen.de/

Hochwasserpass für Ihr Gebäude vom HochwasserKompetenzCentrum e.V. https://www.hkc-online.de/de/Projekte/Hochwasserpass

Starkregenniederschläge haben in der jüngsten Vergangenheit zu erheblichen Sachschäden geführt und Menschenleben gefordert. Nach Aussagen der Versicherungswirtschaft treten Hochwasserschäden durch Hochwasserereignisse (Überschwemmungen durch Ausuferungen aus Gewässern) und durch Starkregenereignisse (Überschwemmungen durch urbane Sturzfluten) gleichermaßen häufig auf. Starkregenereignisse in Münster (Juli 2014), Düsseldorf (Juni 2016), Wuppertal (Mai 2018) und die jüngsten Ereignisse in gesamt Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz (Juli 2021) bestätigen diese Einschätzung. Auch die Niederschlagsereignisse im Einzugsgebiet der Bocholter Aa im Juni 2016 mit Nie-derschlagsmengen bis fast 100 mm in 8 h haben die lokalen Gefahren von Starkregen- und Hochwasserereignissen aufgezeigt.

Aufgrund dessen wurde ergänzend zu dem interkommunalen Hochwasserschutzkonzept, welches Maßnahmen zum Schutz vor dem Flusshochwasser der Bocholter Aa aufzeigt, für die Kommunen Borken, Gescher, Isselburg, Reken, Rhede, Velen, Heiden, Raesfeld und Bocholt die Gefährdungslage für ein Starkregenereignis ermittelt. Das Ergebnis aus dieser Ermittlung sind die vorliegenden Starkregenkarten.

Bocholt

Borken

Gescher

Heiden

Isselburg

Raesfeld

Reken

Rhede

Velen

Die Starkregenkarten der Kommunen an der Bocholter Aa können auf dieser Seite oder den Homepages der jeweiligen Kommune heruntergeladen werden.

Um Hochwasserschäden möglichst zu vermeiden und mögliche Auswirkungen zu verringern, werden Maßnahmen zum Hochwasserschutz, die sich schwerpunktmäßig  aus der Rückhaltung in der Fläche und dem Objektschutz zusammensetzen, ergriffen. Hochwasserschutz reicht somit von sehr kleinen Maßnahmen an einzelnen Objekten bis hin zu kommunalen und interkommunalen Hochwasserschutzkonzepten und Flussgebietsentwicklungsprojekten.

Durch die richtige Vorbereitung können Schäden im Falle eines Hochwassers möglichst geringgehalten oder sogar gänzlich vermieden werden. Dabei gilt: Je früher und gründlicher Vorsorgemaßnahmen getroffen werden, desto besser ist man im Falle eines Hochwassers gerüstet. Es gilt schon im Voraus langfristig vorzusorgen, wobei folgendes beachtet werden sollte:

  • Standorte und Wege überprüfen: Befinden sich Wohnung, Arbeit, Schule, etc. in gefährdeten Gebieten?
  • Haus und Wohnung optimieren (z.B. durch Bau- und Schutzmaßnahmen)
  • Versicherung abschließen (Elementarschadenversicherung – mit besonderem Augenmerk auf Starkregen und Flusshochwasser)
  • Notfallplan aufstellen und durchsprechen (Schutzorte, Fluchtmöglichkeiten, etc.)
  • Notfallpakete vorbereiten

Im Falle eines drohenden Hochwassers sollte „Das ABC für den Ernstfall“ beachtet werden.

Phase A – ein Hochwasser droht

  • Aktuelle Informationen besorgen und an andere Personen weitergeben
  • Schutzmaßnahmen für Innenräume treffen (Fenster und Türen abdichten, Haupthähne für Gas und Wasser abstellen, Strom in überflutungsgefährdeten Räumen abschalten, Trinkwasservorräte anlegen, Notfallpaket prüfen, etc.)
  • Schutzmaßnahmen für Außen treffen (Fahrzeuge vor Überschwemmung sichern, gefährdete Gewässer meiden)

Phase B – während eines Hochwassers

  • Rettung von Menschen hat oberste Priorität
  • Nicht leichtsinnig verhalten (bereits bei beginnender Überflutung sind Keller/Tiefgaragen lebensgefährlich, keine Rettungsversuche ohne die Hilfe anderer, etc.)
  • Vorsicht im Straßenverkehr
  • Anweisungen der Einsatzkräfte befolgen

Phase C – nach dem Hochwasser

  • Schäden für die Versicherung dokumentieren
  • Trocknen und Aufräumen
  • Hilfe von Fachleuten holen

 Quelle:

Bayrisches Landesamt für Umwelt:
https://www.lfu.bayern.de/buerger/doc/uw_127_hochwasser_checkliste.pdf

Weitere ausführliche Informationen zum Umgang mit dem Hochwasserrisiko und Hinweise für Betroffene in Hochwassergebieten erhalten Sie auf der Seite „Flussgebiete NRW“ oder aus dem Handbuch „Starkregen und Sturzfluten – Handbuch für Bürger und Kommunen“ des BBK – Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Die Datei ebenso wie eine Checkliste zur Eigenvorsorge finden Sie in unserem Downloadbereich.